Hofanlage, Schleswig-Holstein
Die Restaurierung einer historischen Hofanlage und der Neubau mehrerer Wohnhäuser versprechen eine gelungene Verschmelzung von Tradition und Neuinterpretation. Dieses bemerkenswerte Vorhaben beinhaltet die sorgfältige Restaurierung des existierenden Herrenhauses mit seiner charakteristischen Backsteinfassade sowie die Errichtung von zwei identischen Landarbeiterhäusern, einem zeitgemäßen Gästehaus im Scheunencharakter und die Wiederbelebung und Umnutzung der historischen Scheune.
Das Herrenhaus wird vollständig entkernt und inhaltlich neu aufgebaut. So wird das vorhandene südliche Eingangsrisalit auf die Nordseite als 1:1 Nachbau gespiegelt, um dann zukünftig den neuen Haupteingang zu bilden.
Äußerlich werden sowohl die Fenster als auch der Dachstuhl vollständig erneuert. Hierbei werden die dekorativen Elemente an den Giebeln mit Sorgfalt erhalten bzw. neu aufgesetzt. Auf diese Weise wird die historische Ästhetik des Anwesens bewahrt, während moderne Elemente für einen zeitgemäßen Wohnkomfort sorgen. Ergänzend hierzu wird an der westlichen Giebelseite eine großzügige Orangerie mit freiem Blick auf die ländliche Umgebung sowie die neu gestalteten Außenanlagen errichtet.
Im Inneren des Gutshauses ergeben sich durch die neue Eingangssituation ebenso neue Raumabfolgen. So ergibt sich nach Süden hin ausgerichtet eine Zimmerabfolge bestehend aus Wohnzimmer, Musikzimmer und Teezimmer geprägt von neuen Stuckelementen an den Decken sowie Vertäfelungen und Seidenbespannungen an den Wänden.
Ein weiterer bemerkenswerter Projektteil ist die durch ein renommiertes englisches Landschaftsarchitekturbüro geplante Gartenanlage. Im Vordergrund steht hierbei der Küchengarten, der sich mit seiner umlaufenden Backsteinfassade nahtlos in das Ensemble einfügt. Die Restflächen werden in Form verschiedener Themengärten angelegt.
Um die nachhaltige Bewässerung dieser Gartenanlage sowie die der gesamten Hofanlage zu ermöglichen, werden insgesamt sieben Regenzisternen auf dem Grundstück verteilt.
Des Weiteren werden auf bestimmten Dachflächen und entlang der westlichen Gartenmauer PV-Module installiert und in einem zentralisierten Technikraum zusammengeführt. Dort werden mögliche Überschüsse in Batteriespeichern zwischengespeichert bzw. ins Netz eingespeist. Die Wärmeversorgung erfolgt durch mehrere dem jeweiligen Gebäude zugeordneten Wärmepumpen sowie Pufferspeichern.